18.06.2022 - Ultramarathon 115 km

Nach einem kurzen Schläfchen klingelte schon kurz vor 3 Uhr der Wecker und es wurden die Lauf- und Radelsachen übergeworfen. Das Frühstück wurde weggelassen - dafür war auf der Strecke genug Zeit ;-)

Um 4:00 Uhr gingen dann die 34 Fanatiker (davon 6 x Run&Bike-Pärchen) auf die 100 bzw. 115 km - Strecke und wollten bis 22 Uhr im Ziel sein.
Die Starttemperatur war mit 16 °C recht angenehm und von Regen war nichts zu sehen. Ein Läufer startete sogar seinen 55er Geburtstagslauf - Glückwunsch.

Bis Barth (km 28,5) ging es mit leichtem Seitenwind am Saaler Boden entlang im flotten Tempo bis zum 4.VP. Dort stellte Thomas sein Rad ab und begleitete Silke als Läufer auf der 11,5 km Barth-Runde. So wurde er endlich innerlich warm, auch wenn der Tollpatsch sich im Gebüsch eine blutige Hand zuzog - Ungeschickt lässt grüßen ;-)
Wenn schon keine Wildschweine auf der Strecke waren, so durfte Silke wenigstens im Hafen von Barth auf einem Delfin reiten.
Am km 40 schnappte Thomas sich wieder das Rad und es ging nun Richtung Zingst an der alten Bahnstrecke entlang (der Bauzugwohnwagen erinnerte Thomas an alte Zeiten...).
In Zingst (km 50) musste etwas Energie bei Silke aufgefüllt werden, bevor es auf den Ost-Schlenker um Zingst ging. Als wir den Nord-Deich am Ostseestrand erreichten, war endlich die Hälfte der Strecke geschafft. Auch wenn Silke schon angeschlagen war, rappelte sie sich nach kurzen Geheinlagen immer wieder auf und joggte weiter.
Zwei andere Läufer hatten auf diesem Abschnitt schon das Handtuch geworfen.
Inzwischen lag die Temperatur bei 23°C.
Die nächsten 10 km ging es immer auf dem Deich, mit angenehmem Kühlwind von vorn, entlang und man hatte reichlich Urlauber auf der Strecke.
Am Ortsausgang Prerow kamen wir dann auf die altbekannte Darß-Marathonstrecke - nur in umgekehrter Richtung. Aber so wusste man, was einen erwartete.
Auf der zweiten Häfte der Srecke machte es sich bezahlt, dass Silke eine Radbegleitung hatte. Sie wurde so besser versogt und musste nichts mitschleppen. Aber selber radeln durfte sie nicht ;-)
Am km 93,5 - Wustrower Seebrücke - wartete dann noch ein besonders harter Streckenabschnitt auf die Läufer: Es ging 6,5 km direkt am Strand entlang und man musste entscheiden, ob man sich barfuß oder mit Sand in den Schuhen bis zum km 99,5 quälte. Einige Strandurlauber feuerten die Läufer auch an, was eine tolle Motivation war.
Thomas war voraus geradelt und nahm Silke am Ende des Strands in Empfang - was auch besser war, da man als Läufer nur schwer erkennen konnte, welcher Aufgang vom Strand am Ende genommen werden sollte.
Am km 100 war erstmal eine wohlverdiente Pause angesagt. Einige der 115 km - Läufer nutzten die Chance und beendeten hier offiziell (und erlaubterweise) ihr Rennen.
Hier muss man(n) ganz besonders den Hut ziehen: Auch wenn Silke nicht mehr frisch war, ging (und lief) sie kurz vor 18 Uhr auf die letzten 15 km - Wahnsinn!
Man(n) beachte: Alle 3 auf den 115 km gestarteten Damen sind im Ziel angekommen! Frauen sind und bleiben die besseren Kämpferinnen!
Am letzten VP, 4 km vor dem Ziel, wurde noch ein wenig mit der Helferin geschwatzt - man hatte ja Zeit, da noch ca. 3 Läufer folgen sollten.
Die letzten 800 Meter in Ribnitz-Damgarten konnte man schon das Ziel - die Bodden-Therme sehen. Das lockte bei Silke die letzten Energiereserven raus und sie lief durch bis zur heiß ersehnten Zielmatte und erreichte sie nach 15:58 h - also um 19:58 Uhr.
Zu unserer Verwunderung wurde prompt die Siegerehrung durchgeführt. Es stellte sich aber heraus, dass alle Läufer hinter Silke entweder vor oder am km 100 abgebrochen hatten. Sie war somit die Schlussläuferin.
Gegen 21 Uhr durfte sich Silke wohlverdient in's Auto fallen lassen und schaffte sogar noch die Treppe in der Unterkunft zu ersteigen ;-)

Einen großen Dank an den Organisator Henry sowie alle Helfer und auch das Sani-Team, welche sich super um alles gekümmert haben. Ein ganz besonderer Dank geht an den Streckenmarkierer: Diese tollen Markierungen (siehe Foto) kann man einfach nicht übersehen!

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